Kliniken stellen 180 Betten in der Landeshauptstadt ab

Hannover. Die niedersächsischen Krankenhäuser werden am 16. August 180 Betten im Zentrum der Landeshauptstadt (Neues Rathaus, Trammplatz) abstellen. Zu dieser einmaligen Aktion für eine dauerhaft auskömmliche Krankenhausfinanzierung hat die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft (NKG) als Interessenvertreter von 180 niedersächsischen Kliniken aufgerufen.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Cornelia Rundt wird im Rahmen dieser außergewöhnlichen Aktion über Maßnahmen der Landesregierung informieren, die für die Investitionen der Krankenhäuser zuständig ist.

Die NKG begrüßt die kürzlich verkündete Investitionszusage für Krankenhäuser der Landesregierung. Erforderlich sei allerdings eine nachhaltige Lösung des Grundproblems. „Das Land investierte bisher Jahr für Jahr zu wenig Geld in den Erhalt und die Ausstattung der Krankenhäuser, obwohl es dazu gesetzlich verpflichtet ist“, erläutert Dr. Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der NKG. Etwas Hoffnung gebe nun das geplante Sondervermögen des Landes in Höhe von einmalig bis zu 700 Mio. Euro. Helge Engelke, Verbandsdirektor der NKG, ergänzt: „Diesen erfreulichen Schritt in die richtige Richtung erkennen wir durchaus an“. Das jährliche Investitionsvolumen muss allerdings dauerhaft den notwendigen Anforderungen entsprechen, um nicht mit Ablauf der Maßnahme gleich wieder den nächsten Investitionsstau aufzubauen.

Nur so ist die von der Landespolitik gewollte hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung im Flächenland Niedersachsen auch tatsächlich zu erhalten. Engelke beziffert den Investitionsbedarf auf rund 530 Millionen Euro pro Jahr. Derzeit investiere das Land Niedersachsen jährlich nur rund 260 Millionen Euro in seine Krankenhäuser. Die NKG geht davon aus, mit dem Land über eine dauerhafte Lösung reden zu müssen - aber auch zu können.

Die nachhaltige Erhöhung der Investitionsmittel aber auch neue, innovative Behandlungsmethoden sind laut NKG besonders vor dem Hintergrund des demographischen Wandels, notwendig. Um zukunftsgerecht aufgestellt zu sein, müsse daher in moderne Gebäude, Technik und Datenkommunikation investiert werden.  

„Die Bettenaktion in Hannover soll besonders augenfällig auf das Problem, dass nicht nur in Niedersachsen sondern auch in vielen anderen Bundesländern existiert, hinweisen“, so Engelke. Die 180 ausrangierten Krankenhausbetten stellen Krankenhäuser aus den Regionen Hannover, Hildesheim und Braunschweig stellvertretend für alle Krankenhäuser Niedersachsens zur Verfügung.

Weitere Informationen:

  • Dr. Hans-Heinrich Aldag, Vorsitzender der NKG (0511 / 307 63 0)
  • Helge Engelke, Verbandsdirektor der NKG (0511 / 307 63 0)
  • Marten Bielefeld, stv. Geschäftsführer der NKG (0511 / 307 63 49)

    Thielenplatz 3 - 30159 Hannover - www.nkgev.info

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